Bye bye Algarve-Groove, hello Big Waves

Wo die Heimatsmusik spielt
Nachdem unsere Freunde Cindy und Paul (Pollo) Richtung Deutschland weitergezogen sind und bei uns ein grosses kleines Loch hinterlassen haben, zog es uns zurück in die «Heimat» - da, wo für uns die Algarve begann – nämlich zurück zum Camping Orbitur in Luz bei unserem Freund Paul. Paul, der Mann, der mit den Kindern Mützen strickte, mit uns Musik spielte und auch für jede Party offen war - wie wir später bemerkten.
Paul war aber nicht Zuhause als wir ankamen. Von den "Nachbarn" erfuhren wir, dass sie wohl gerade in England sind. Da kam ein ganz tiefes Gspüri durch die Mama durch und es hies: «Paul kommt am Dienstag.» Ich hatte sogar die Uhrzeit im Gefühl, aber ich glaubte mir selbst nicht. Während ich vertieft in die Sitzung mit meinem Klienten war – es war Dienstag um 16.30 Uhr, Martin war mit den Kindern am Strand, fuhr ein Auto um unser Wohmo Frieda und ich spürte «das ist Paul». Und ich traute es mir kaum selbst zu glauben, aber da waren sie wieder - Paul und seine Frau Patricia. Als die Kinder kurze Zeit später auftauchten, waren sie so erfreut, dass sie nach ihm ruften und ihn umarmten wie einen alten Freund. Es war ein sehr herzliches Wiedersehen. Auch ihn hat es überrascht und mega gefreut.
Once a witch always a witch.

Claudi und Chanelle zu Besuch in der Algarve
Kurze Zeit danach kamen meine Freundin Claudi mit meinem Gottemeitschi Chanelle das zweite Mal zu uns zu Besuch. Sie hatten einen Wohn-Van gemietet und sind mit uns ins Van-Life eingestiegen. Wir haben eine kleine Willkommensparty veranstaltet und sie wurden gleich in die Paul-Musik und -Tanzgruppe eingeführt.
Auch am nächsten Tag ging es mit Musik und Jam-Session weiter. Claudi, Lavinia und ich fuhren mit Paul zu Walters. Walters war ein Ort eben zum Jämen, Essen und lustigem Beisammensein. Lavinia erfreute sich der Musik und unterstützte Paul eifrig mit dem Takt. Sie hat solche Freude an der Musik, dass sie in der Zeit mit Paul und über die Musik auch wunderbar Englisch lernte. Akzentfrei natürlich. Sie hat bei Paul Ukulele spielen gelernt, ich ein bisschen Gitarre.
Bei Walters lernten wir Naima kennen, die auch aus Köniz kommt, hier bei Walter arbeitet, seit 12 Jahren mit ihrer Tochter und mit vielen Tieren in der Algarve lebt. Wir wurden eingeladen, sie besuchen zu kommen.
Claudi, aufmerksam wie immer, hörte wie sich die Gäste ein «bis nachher» zuriefen. Sie wurde hellhörig und fand heraus, dass da wohl noch irgendwo jemand eine Geburtstagsparty mit ein paar DJs organisierte. Aha, unser Partyherz wurde just aktiviert!
Abends, nachdem wir die Kinder ins Bett gebracht hatten, fuhren Claudii und ich mit Paul zu einer fetten Technoparty – so wie wir es in unserem "früheren" Leben gerne hatten: draussen in der Natur, grosse Feuer, schräges Publikum und lauter Techno aus den Boxen! Was für ein Zufall!
In dieser Woche führten wir unseren Besuch an die schönsten Strände und Orte, die wir zuvor schon erkundet hatten. Von Luz über Portimao, nach
Benagil zum Riesenloch, nach Faro mit der Skelett-Kapelle und weiter zum Wohnmobil-Techniker. Unser Kühlschrank wurde endlich repariert! Wir können jetzt endlich wieder Esswaren
kühlen.
Leider hatte uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Badewetteridee gemacht und wir Frauen sind statt zum Strand einfach zum Frisör -
draussen regnete es in Strähnen - äh, in Strömen.
Die Woche war wie immer leider viel zu kurz, aber wir genossen eine schöne Zeit zusammen und freuen uns auf ein Wiedersehen. Somit mussten wir
uns auch schon bald wieder verabschieden. Zum Abschied haben Lavinia und Aurelio, dann auch Santino den Vän von Claudi und Chanelle mit Feuchttücher geputzt. Chanelle hat sich für die Abreise
schick gemacht.

Auch mit Pokémons wird man reich
Uns kam wieder in den Sinn zurück zu Paul auf den Camping in Luz zu fahren. Hier wuschen wir nochmals alle Kleider und Wäschen durch, da es hier eine Geheimwaschmaschine gab, die uns gratis alles wusch. Sie ist sehr nett. In Luz verbrachten wir weitere 10 Tage mit Musik, Basteln, Strand, Wandern, Mama Arbeiten und die Jungs Pokémon tauschen. Stichwort Pokémon: Aurelio hat Pokémon entdeckt und dazu noch einen Shop im Städtchen, bei dem es ausgefallene goldene, schwarze, silberne Pokémonkarten zu kaufen gab. Da er es sich aber selber kaufen wollte, er wollte ja auch selber tauschen, hat er alles erfunden, damit er zu Geld kam. Und er war erfolgreich. Aurelio hatte an einem Strand in Portimao stundenlang mit einem Steinpickel kleine Edelsteinchen abgehackt. Diese musste er dann im Sand wiederfinden und legte sie in seine Schatzkiste. Als er dann eben Geld brauchte um Pokémons zu kaufen, hat er seine Schatzkiste mit anderen schönen Steinen und Muscheln genommen und sie auf dem Campingplatz verkauft. Die Leute haben teilweise recht viel Geld gegeben, manche sogar ohne einen Tauschgegenstand. Manche gaben ihm sogar weitere schöne Steine und Fossilien mit um zu verkaufen. Es war eine Riesenaktion und vereinnahmte ihn völlig. Er war so Feuer und Flamme, dass er dann mit der Idee kam, er will jetzt reich werden. Dazu rief er auch seinen Götti an um genau herauszufinden, wie man genau reich wird. Es war sehr schön wie eifrig er dabei war. Und es hielt über einige Wochen an. Martin und ich müssen dann immer schnell sein, damit er seine Projekte sofort umsetzen kann.

At Naimas Tierparadies
Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von Paul mit einem Pizza-Znacht. Wir nahmen die Einladung von Naima und ihrer Tochter Moira (7J.) an
und trafen im Paradies ein: ein Wohnwagen, der wie ein Schiff dasteht, Mitten im Outback der Algarve mit vielen freiherumlaufenden Tieren, Hühnern, Hunden, Katzen, zwei Pfauen, Ziegen, Pferden
und sogar einem kleinen Hausschwein. Oh, wir haben uns sofort verliebt in Naimas Freelife-Farm. Die Ziegen sind sogar auf Naimas Wohnwagendach herumgetrampelt und später dachten sie auch, dass
unsere Frieda ein lecker Fels sei - sind aber ausgerutscht.

Immer diese Techno-Partys
Aber bevor wir uns in Naimas Heim richtig einleben konnten - wie kann es anders sein - startete die Fasnachts-(Techno)-Party mit einem Kindertheater. Wir verkleideten uns und ich machte Kinderschminken für alle. Nach Tanz, Pizza und Lustig sein ging ich mit Lavinia und Aurelio ins Wohmi, und Martin und Santino feierten weiter. Deftig und regelmässig, auch unter der Woche feiern, gehört anscheinend in der Algarve dazu. Die Kinder rennen herum und die Mamas und Papas tanzen zu dröhnenden Bässen - irgendwie so.
Das Paradies genossen wir in vollen Zügen. Von hier sah man über das ganze Ländle bis zum Meer. Einfach traumhaft. Wären wir nicht schon fast auf der Rückreise – wir wären länger geblieben.
Wir mussten uns schon fast losreissen, damit wir mal vom Algarve-Fleck wegkommen. Die Algarve mit ihren traumhaften Stränden, den freiheitsliebenden Menschen (Portugiesen haben wir keine getroffen), die Überschaubarkeit (auch hier trifft man immer wieder die gleichen Gesichter), ihre wilde Natur, die freilebenden Kinder – Algarve – Danke für diesen schönen Winter – äh, Sommer, Frühling, Herbst, aber sicher kein Winter!

Sines – lebte Vasco da Gamas vegan?
Eher schnell spurteten wir los Richtung Sines, dem Heimatort von Vasco da Gama, unterhalb von Lissabon. Hier verbrachten wir ein paar kulturell angehauchte Tage. Ein grossartiges veganes Restaurant im Ort ist sehr zu empfehlen. War da Vasco damals auch schon zu Besuch? Wir haben gleich alles aus dem Mittagsmenu bestellt, weil wir uns nicht entscheiden konnten. Ich glaube, wir hatten hunger.

Big Waves in Nazaré
Und dann bekam Martin Bescheid, dass in Nazaré in den nächsten zwei Tagen sehr hohe Wellen auftauchen sollten. Und es war das erste Mal, dass wir den Kindern das Handy in die Hand drückten und losflitzten - innert drei Stunden sind wir von Sines nach Nazaré gefahren. Das war für alle neu! Diese Wellen zu sehen war Martins Traum – es musste schnell gehen.
Nazaré war hinreissend, die 15 - 18 Meter hohen Wellen atemberaubend! Die todesmutigen Surfer*innen wurden von Jetskis in die Wellen gezogen
und danach wieder herausgefischt. Anders konnten die Wellen nicht bezwungen werden. Ein wohl spiritueller Wegbegleiter hat dieses Spektakel musikalisch begleitet. Es war gigantisch, überwältigend
wie die Wassermassen an diesen Strand fätzten. Wir standen oben am Felsen und sahen es aus der schrägen Vogelperspektive. In Nazaré gibt es zwei Strände, die durch einen Felsen getrennt sind. Der
Wellen-Strand ist für Badegäste geschlossen – da zu gefährlich. Aber am Strand auf der anderen Seite des Riesenfelsens ist es ruhiger. Am nächsten Tag spazierten wir am ruhigeren Strand und da
sahen wir die Big Waves von der Seite – sie waren unglaublich hoch, eindrücklich und irritierend zugleich!
Übrigens gab es beim Wellen-Besichtigungs-Felsen eine spannende Beobachtung (s. Foto): Die Menschen stehen explizit auf der anderen Seite des Absperrseils! Etwa so verhält es sich mit den portugiesischen Regeln und Gesetzen durchs Band, wie wir herausgefunden haben. Z. Bsp. gibt es Autobahnabschnitte, da hat niemand eine Ahnung wie sie die Gebühren bezahlen müssen. Es ist einfach so unklar. Dann gibt es ein Gesetz, dass niemand, der mit dem Camper auf einem Grundstück steht, von diesem Grundstück verjagt werden kann, sofern die Person in diesem Fahrzeug lebt. Wenn dein Camper sozusagen deine feste Wohnung ist, dann muss es auch das Grundstück sein.

Martin macht Vollgas mit dem Jetski
Noch crazier war, dass sich Martins Weihnachtswunsch auch noch erfüllte: Jetski fahren! Und nicht nur das, Martin und Santino kamen noch auf die grandiose Idee, dass Santino mitfahren könnte. Ich schluckte tief, schaute dem euphorischen Spiel zwischen den beiden wie schon der irritierenden Big Wave von der Seite her zu. Zu meinem Glück wurden die zwei aber nicht auf hoher See alleine gelassen. «Da ist immer ein Guide dabei – wegen der Sicherheit», beruhigte mich der Jetski-Vermieter. Ab da konnte ich wieder atmen und bekam meine schokoladenbraune Farbe im Gesicht zurück. Anfangs hielt sich Martin zurück mit Speed, meinte er. Als er aber bemerkte, dass Santino für Vollgas parat sei, war er nicht mehr aufzuhalten. Er speedete los und sie hatten ihren one hour Adi-Kick! Familie Vollgas eben!

Surfen in Peniche
Zwei Tage später fuhren wir wieder ein Stück zurück um in Peniche zu surfen. Santino durfte nun auch sein Weihnachtsgeschenk einlösen – ein Surfkurs. Es gefiel ihm so gut, dass er gleich eine Woche Surfkurs belegte. Am letzten Tag habe auch ich mich an einen Surfkurs gewagt und bin im Neoprenanzug ins 14 Grad kalte Meer gestiegen. Es war super! Santino galt schnell als Profi, bekam seinen Spitznamen «Santi» und wurde von allen gelobt.
In Peniche verbrachten wir eine sehr herzliche Zeit mit Nicole und Rolli aus der Schweiz. Wir wurden durch eine gemeinsame Freundin aus Bern miteinander verkuppelt. Nicole und Rolli führten uns dann auch in den WSL (WorldSurfLeague Contest) ein, der zufälligerweise auch gerade in Peniche stattfand. Somit trafen wir hier auf die weltbesten Surfer beim Einkaufen, Trainieren, beim Einsteigen ins Auto und den «God Father of surfing» Kelly Slater sogar beim Duschen. Jaja, ein Wahnsinns-Hype und wir mitten drin! Wir besuchten den Contest und sahen den Stars beim Surfen zu. Santino hat Autogramme gesammelt und sich gefreut!

Aurelio will reich werden
Aurelio übrigens dachte auch während dieser Zeit immer noch sehr vertieft darüber nach, wie er in Peniche zu Geld kommt. Er stellte auf dem inoffiziellen "aber irgendwie doch offiziellen" Wohnmobil-Parkplatz seinen Verkaufsstand auf, den er jetzt mit selbstgebastelten Muschelketten aufgepeppt hatte. Und nicht nur das, er will seinen Verkaufsstand auch in der Schweiz aufstellen! Macht Euch gefasst. Aurelio wird mit einem Sack voll seltener Muscheln, selbstgebastelten Muschelkettchen, wertvollen Edelsteinen, schönen, geschliffenen Glas-Steinen und uralten Fossilien sowie ausgefeilschten Verkaufstricks in die Schweiz zurückkehren. Seit diesem Gedanken hat er Heimweh. Er will jetzt sofort in der Schweiz reich werden!
Community - Life
Da ich selbst sehr interessiert an verschiedenen Lebensformen und Gemeinschaften bin, wollten wir noch eine Community besuchen, dvon er wir viel Gutes gehört haben. Dafür fuhren wir noch ein Stückchen zurück, wieder unterhalb von Lissabon. In der Nähe von Santiago do Caçem (Sines, Portugal) trafen wir am Samstagabend in der Community ein. Wir wurden sehr herzlich empfangen. Hier in der Community habe ich endlich Zeit mich dem Aufbau meines neuen Video-Kurses "Mehr Power - ohne Alkohol " und "Mehr Power - ohne Rauch" zu widmen. Er wird im Sommer gedreht und verarbeitet. Die Kinder sind im täglichen Schulprojekt und im "Steinbruch" beschäftigt. Wie es uns hier ergangen ist und was wir mit dem toten Schäferhund gemacht haben, erzählen wir im nächsten Blog.
Meine neuen Angebote und Online-Kurse sind draussen. Ausserdem freue ich mich über Likes und Abos auf youtube und die Vernetzung auf insta und facebook.
Video-Kurs Geschenke:
Bei der Anmeldung für die Video-Kurse "Mehr Power - ohne Rauch" und "Mehr Power - ohne Alkohol" (erwerbbar ab Juli 2023) gibt es 20% Rabatt bis zum 31. Mai 2023.
Online-Kurse:
"Mehr Power-Mentor*in" und "Ein Kurs In Wundern - #2 die Essenz" findet am 16. April 2023 von 10 - 11.30 Uhr statt.
Geld-Geschenke für Vermittler*innen:
Bei einer Anmeldung durch Vermittlung verschenke ich an die Vermittler*in 20 Fr./Euro für alle Angebote. Bitte bei mir melden.
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