Pizza-Techno-Party, ein Cowboy und die Trennung

Gerade fühlt es sich an als würde ich irgendwie amputiert werden. Morgen werden wir uns von unseren Seelenbuddies trennen und verschiedene Wege einschlagen. Cindy und Paul mit Klara, Cleo und Jungo (Katze) fahren nach Spanien weiter und wir fahren nach Luz zurück. Es fühlt sich amputiert an, weil alle vom ersten Augenblick an einfach so angenommen waren wie jede/r ist. Da gab es kein einziges Besprechen über wieso und warum, kein einziger komischer Gedanke, warum der/die Andere so oder so reagiert hat. Da war einfach alles genau so normal, klar, einfach und schon vor tausenden von Jahren besprochen worden. Wir mussten weder über Essen, Trinken, TV, Erziehung, Schlafenszeiten, zu Fuss, Uber oder Trotti oder sonst was reden, da war alles schon geregelt. Wie Zwillingsfamilien, die sich nach kurzer oder langer Zeit wiedertrifft oder es auch gar nie unterbrochen wurde. Als hätten wir uns schon lange gekannt oder auch erst seit gestern, es war nichts wichtig, nichts unwichtig, weder besonders noch verallgemeinert – für Aussenstehende ist meine Erklärung vielleicht nicht ganz logisch oder nachvollziehbar, doch genauso war es. Es war einfach Harmonie pur und das auf allen Ebenen. Auch als wir bei der Pferderanch waren und in unangenehme Situationen kamen, haben wir zusammengehalten wie wenn wir schon seit Jahren durch solche Situationen gegangen wären. Wir kennen uns und doch ist es unwichtig alles ins Tiefste zu wissen.

Pizza-Techno-Party
Aber nochmals zurück zum Anfang. 31. Dezember 2022 – wir befinden uns an der Pizza-Techno-Party mit unseren Kindern. Pizza à discretion yamm yamm. Kinder tanzten an der Party und gingen nach einer Stunde schon ins Bett, weil sie schlafen wollten. Santino macht noch ein bisschen weiter, trifft die DJane und tanzt auf dem Podest, dann ging auch er schlafen, da müde.
Einer nach dem Anderen ging schlafen, ausser der andere Papa Paul und ich nicht. Es gibt Menschen, die müssen ja auf der Tanzfläche bleiben, sonst ist es ja keine Party! Nun, als Paul und ich also am 1. Januar 2023 am frühen Morgen von der Pizza-Techno-Party zurückkamen, standen unsere Familien schon langsam auf der Matte.

Zirkus nach der Party
Wir wollten uns an diesem Sonntag auf den Weg zu einem Zirkus im Bergdorf Monchique, Algarve, Portugal, machen. Dass wir von einer Party weiter zum Zirkus fahren mit Kindern ist nicht so üblich bei uns. Normalerweise sind wir eher restriktiv was Events angeht, da alle Kinder ja eh alles neu entdecken und Reise-Kinder noch mehr. Von daher sind wir oft an einem Ort und machen dort eigentlich nichts anderes als die Umgebung erkunden und unser hundskommuner Alltag leben. Natürlich wechseln wir die Orte, somit die Nachbarn und die Strände, aber wir versuchen es so einfach wie möglich zu halten. Innerhalb dieser Einfachheit erleben wir die Kinder in einer ausgesprochenen Entdecker-, Spielerfreude und Kreativität, welches wir ihnen normalerweise mit aufgesetztem Programm (Party, Zirkus, Kurse etc.) nicht wegnehmen wollen. Es ist uns wichtig, dass es ihnen langweilig ist und vor allem, dass sie sehr viel Zeit für ihre eigenen Projekte haben. Sie sind eigentlich alle vier, inkl. Klara, nonstop am Kreieren und Bespielen. Und wenn es nur ein Holzstab ist, der als Zauberstab fungiert, dann als Reitbesen und dann wieder als Fechtsäbel. Und wenn wir grosse und spezielle Muscheln finden, könnt Ihr Euch vorstellen, was dann los ist: da muss der ganze Fundus ausgestellt werden, dann wird Bohrer und Holzstrunk, Scheren, Fäden und Perlen geholt, Löcher gebohrt, Fäden zurechtgeschnitten und Ketten, Arm- und Halsschmuck sowie Dekorationen gebastelt und dann ….ja dann wird der Verkaufsstand aufgestellt und die Ware an die Kund*innen gebracht. Jaja, so läuft das. We are very busy. Oftmals haben die Kinder auch gar keine Zeit um irgendwas kochen, abwaschen oder sonst was «im Haushalt» zu helfen.
Und so gingen wir eben nach der Pizza-Techno-Party zum Zirkus. War das Beste, weil wir echt alle müde waren von der durchzechten Silvesternacht. Der (Menschen-) Zirkus war genial und die Kinder staunten wie da die Frau und der Mann in der Luft umher «geworfen» wurden.

Kinderzirkus par excellence
Etwa vier Wochen nach dem Zirkus hatten die Kinder eines Morgens ein riesiges Projekt am Laufen. Die Kinder holten Stühle und die Musikbox, hängten Tücher auf, studierten Stücke ein und luden mehrere Leute für die Zirkusvorstellung ein. Es war so wundervoll, herzig und sehr lustig, was sie aufführten. Eine Stuntshow, eine Tanzeinlage, sogar Akrobatik und Pantomime haben sie einstudiert. Es hat uns echt gut gefallen.
Es ist schon lustig, dass bei den Kindern solche Events wie der Zirkus erst so viel später als eigenes Zirkusstück verarbeitet wird und nicht gleich ein Tag danach. Da war sehr viel Zeit dazwischen.

Von Muskelmännern
Nach dem Zirkus haben wir auf einer Pferderanch in der Nähe von Monchique für einen Arbeitseinsatz abgemacht. Da wir schon in der Nähe waren, sind wir einen Tag früher dahingefahren als gedacht. Martin und Paul haben sich sehr gefreut auf ihre neue Arbeit und dass sie sich wieder einmal tatkräftig und muskulös eingeben konnten. Bei dem Ranchbesitzer/Cowboy konnten sie Mauern neu aufstellen, die von den Pferden umgefallen sind. Irgendwann haben wir bemerkt, dass die Pferde nämlich ihren Popo an den Mauern kratzten und diese deshalb umgefallen sind. Die andere Arbeit war die Holzveranda, die vollständig abgebaut und neu gelegt werden musste. Martin und Paul haben sich voll in ihre Arbeit reingegeben und genossen sich als schwere Handwerker – da durfte auch das Feierabendbier-chen nicht fehlen.

Von Businessfrauen
Ich fungierte auf der Ranch eher als Bindeglied zu den Kindern und war des Cowboys Anlaufstelle, wenn die Kids zu schnell rumliefen, die Pferde über den Zaun streichelten oder ihnen Gras füttern wollten. Es könnte ja einem Pferd dabei in den Sinn kommen über den Zaun zu springen - vor allem dem äusserst dominanten Hengst, der seine Herde beschützen will. Wir erinnerten uns herzhaft an Henry «l`original», der uns erklärte, dass wir den Stier hinter den Ohren kraulen sollen, sofern wir ihn hinter dem Wohnhaus antrafen. Ja, so unterschiedlich kann Wahrnehmung sein - und so bedeutungslos.
Wir Frauen haben uns so gut es ging verzupft und an unserem Business gearbeitet. Cindy arbeitete an ihren Money-Wound/Witch-Kursen, ich an den Hypnose- und Wunderkursen. Wir haben uns auf Interviews vorbereitet, Kunden-Sessions gehalten, Insta-Storys gepostet, Yoga geyögeled, mit Simba spazieren gegangen, die Nachbarn kennengelernt und besucht. Eines unserer gemeinsamen Projekte ist der «Witchtalk» am Donnerstagnachmittag, der schon mit den ersten Videos aufgeschaltet ist. Es machte Spass gemeinsam zu worken, da Cindy und ich uns wunderbar ergänzten, voneinander lernten und uns inspirierten. (Link zum Witchtalk)
Plötzliches Tanzen und Singen gehörte ebenfalls zu unserem Alltag. Manchmal auch, wenn viel genörgelt wird, rocken wir einfach die unsichtbare Tanzfläche bis alle mittanzen. Das tut gut und macht Laune!

Die Kinder haben viel auf den Strohballen herumgetobt und sind meist in Rollenspiele eingetaucht. Mit Klara zusammen sind alle unsere drei Kinder total verschwestert und ein Herz und eine Seele. Auch die zweijährige Cleo wurde eingebunden. Reiten konnten die Kinder zweimal um die Ecke und auch sonst war es weiter unspektakulär auf der Ranch. Spektakulär waren allerhöchstens die knietiefen Weiden, auf denen man die 25 Pferde mit äusserster Pingeligkeit füttern musste. Treffsicherheit beim Füttern und dabei nicht ausrutschen war die Devise! Lustig und eklig zugleich. Und dennoch haste mindestens alles in Cowboys Augen falsch gemacht. But well, wer nicht zufrieden ist, der ist halt nicht zufrieden.
Netterweise muss man hier erwähnen, dass wir diesmal essenstechnisch mehr als genug bekamen. Auch für die Hunde war immer ein grosser Futtersack zugänglich. In anderen Höfen war das Essen oftmals nicht ganz ausreichend vorhanden und wir mussten nachfragen oder sogar selbst einkaufen gehen (trotz Abmachung Arbeit gegen Unterkunft und Essen). Hier jedenfalls war alles reichlich vorhanden und die jeweiligen Köche konnten sich völlig frei entfalten.
Jedenfalls sind wir alle gerne nach zwei Wochen wieder abgereist. Und alle wollten subito ans Meer.

Mit Power kommt Power
Einfach Meer, Sand, Wellen, Baden und Blödeln. Portimao war unsere nächste Station. Wir wollten einfach wieder unseren «normalen» Alltag geniessen. Dieser sah so aus, dass Cindy und ich morgens arbeiteten, meditierten, schüttelten, gejögeled (Yoga machten) und uns austauschten. Die Männer frühstückten mit den Kindern und gingen dann zum Strand. So etwa war unser Morgen und das gefiel uns allen. Am Strand gibt es immer viel zu tun: die Kinder beobachteten, spritzten in die Wellen rein, suchten Muscheln, entdeckten Höhlen und bildeten Naturgebilde. Sie sind mittlerweile alle sehr muskulös geworden und haben Power ohne Ende.
Und wer hier erzählen möchte, dass Power am Ende des Tages vorbei ist, der täuscht sich. Denn mit Power kommt Power! Energie exponentialisiert sich und intensiviert sich, wenn die Liebe gross ist. Energie ist nicht fertig am Abend. Energie hört nur dann schneller auf, wenn man kämpft oder etwas nicht freiwillig tut. Dann ist der Widerstand so gross, dass Energie sofort abhaut. Energie ist nur da, wenn sie gerne da ist, wenn man das, was man macht, liebt! Du musst lieben, was du tust, sonst ist es einfach zu anstrengend. Auch mit den Kindern!
Machst Du etwas nicht freiwillig? Dann hör sofort auf damit. Sadhguru sagt: «Wenn Dir gekündigt wird, freue Dich darüber, dann hast du endlich wieder Zeit am Strand spazieren zu gehen.»
Also von Power kommt Power. So ist das.

Idyllische Strände und magische Höhlen
Dann fuhren wir weiter. Wir haben die geilsten Strände entdeckt. Die verborgendsten und atemberaubendsten Goldstücke der Algarve gefunden, alle befrühstückt, bebadet und vermuschelt. Wir waren am Ende von Europa, bei der letzten Bratwurst vor Amerika, fanden naturbelassene, idyllische Buchten mit den eindrücklichsten Höhlenformationen, Löchern und Brücken am Strand.
Die Algarve ist momentan der wärmste Ort Europas. Es ist angenehm warm mit 16 Grad und Sonne, bissigem Wind und nachts sehr kalt bei 4 Grad. Frieda hat eine Heizung.

Faro - die laute, wunderschöne Stadt
Von diesen wunderschönen Strände sind wir nach Faro gefahren. Wir stellten uns mitten in der Stadt, zwischen Passagierhafen, Zuggleis und Altstadt auf einen Doppelparkplatz. Obendrüber flogen die Flugzeuge den Flughafen Faro an und dröhnten über unseren Köpfen. Es war Idylle pur, vor allem mit diesem atemberaubenden Sonnenuntergang. Das Bimmelglöckchen vom Zug hat uns auch noch den Rest an Idylle gegeben. Martin schnellte fast aus den Socken, wir anderen liebten es gerade - dieses laute Stadtleben, wo gerade alles auf einen Haufen zusammenkam. Nachts haben uns dann noch die Jugendlichen neben unserem Schlafplatz mit Techno beschallt. Ich liebe das Stadt-Leben!
In Faro gab es viel zu sehen. Wir tingelten zwei Tage durch das Städtchen und besuchten u.a. auch die Knochen-Kapelle. Diese beeindruckte alle sehr. Die Kapelle besteht aus über 1`000 Gebeinen von Mönchen des Karmeliterordens. Neben den kahlen Schädeln verstorbener Geistlicher sind menschliche Oberschenkelknochen, Stücke von Wirbelsäulen und Rippen zu erkennen. Brrrr...
Der Karmeliterorden verehrte "Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel", die Gottesmutter und Schutzpatronin der Karmeliter auf dem Monte del Carmen. Die Carmen selbst ist die Gottesmutter.
Übrigens, alle Störche und Vögel sind hier! Die Störche, das wussten wir auch nicht, sind sehr religiös - wir sehen sie nur auf den Kirchen nesten.

Die Trennung fühlt sich unwirklich an
Wir werden noch in der Algarve bleiben bis es Frühling wird und wärmer an anderen Orten. Wir gehen zurück nach Luz, zur Wintercommunity und treffen altbekannte Gesichter und Pooohl (Paul), der Engländer vom Campingplatz, der die Mützen mit den Kindern gehäkelt hat.
Wir werden also morgen amputiert und müssen Abschied von unserer Seelenfamilie nehmen. So fühlt es sich zumindest an. Wr werden dann kein "Wo ist Jungo?" mehr hören, oder "Cindy, wo ist meine Unterhose?" und das "Baggé malé" von Cleo auch nicht mehr, Klara wird nicht mehr mit ihren Plusgeschwistern tanzen und Cindy sehen wir nicht mehr schütteln. Sie fahren vorerst nach Deutschland zurück. Wir haben gemeinsame Zukunftspläne und wollen unser riesiges Potenzial als alltagstauglich geprüfte Zweifamilien-Community nicht unbenutzt lassen. Was da wohl noch kommen wird? Projekte sind auf jedenfall schon in der Pipeline.
In einer Woche kommen meine Freundin Claudi mit meinem Gottemeitschi Chanelle wieder zu Besuch. Sie haben einen Van gemietet – die Reise geht spannend weiter.
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Uns geht es wunderbar. Wir freuen uns über Besuch in der Algarve. Hier scheint jeden Tag die Sonne.
Alles Liebe
Familie Vollgas